HEIMAT
„Kindheitserinnerungen – ein Ort, eine Familie, eine Kultur?
Ich verlasse die Heimat, um zurückzukehren. Ich schlage Wurzeln, möchte mich verwurzeln – kehre zu meinen Wurzeln zurück.
Reise in Länder, Kulturen, Landschaften, die ich noch nicht kenne. Schaue immer wieder über den Tellerrand, um meinen Aktionsradius zu erhöhen.
Zunächst ist meine Heimat die Verbundenheit mit meinen Eltern, das Elternhaus, dann wage ich mich heraus und erforsche das Dorf. Und den Wald darum herum. Später dann die Nachbarorte. Der Radius meiner Heimat wird größer. Ich schaue über den Tellerrand. Könnte hier eine neue Heimat werden? Oder erweitere ich nur meinen Horizont? Ich schlage mit meinen Flügeln, fliege hinaus in die große Weite Welt. Ist die Erde nicht in Gänze meine Heimat? Sind andere Kulturen nicht nur deshalb fremd, weil ich sie noch nicht kennen gelernt habe?
Was ist denn nun Heimat?
Ein GEFÜHL – die Verbundenheit mit Orten, Kulturen, Menschen. In mir drin. In uns allen. Wir nehmen die Heimat mit, lächeln innerlich wenn wir an unbeschwerte Kindheit denken – und verbinden das mit dem Wort Heimat.“
Der Begriff oder das Gefühl ist doch ein sehr individuelles. Ich nutze für die Vorstellung meiner Definition von Heimat ein Medium, in dem ich mich zuhause fühle: die Kunst und textile Gestaltung. Meine Annäherung an das Thema ist also ein textiles, stoffliches. Was passiert, wenn die ganze Welt unsere Heimat ist? Ich möchte die Wurzeln und die Flügel darstellen. Und was dazwischen ist. Kulturen offenbaren sich mir in ihren einzigartigen Mustern und Farben, die sie als Kleidung am Körper tragen. Vor allem bei traditionellen Festen. Da sind beispielsweise landestypische Ethnoprints, der Kimono in Japan oder unser Dirndl. Ich will keine traditionellen Kleider darstellen oder herstellen, sondern lediglich die Erinnerungen an diese herausstellen. Verbunden mit dem einzigartigen Heimatgefühl.